Eines
der vielen Möglichkeiten für die Bauherren, sich günstiges
Baugeld zu beschaffen, kann das Versicherungsdarlehen sein.
Fast
alle Lebensversicherungsgesellschaften legen das ihnen anvertraute
Geld ihrer Kunden nicht nur am Kapitalmarkt oder in Immobilien an.
Einen Teil leihen sie als Bau - Darlehen aus.
Nun geben die
Versicherungs-Gesellschaften das Geld nicht so einfach als
Baudarlehen heraus wie eine Bausparkasse, Bank oder Sparkasse.
Der
Gesetzgeber verpflichtet die Versicherer, Darlehen nur im
erstrangigen Bereich, also bis ca. 40 % der Gesamtkosten ( ca. 50%
des beleihungswertes ) herauszugeben. Diese gesetzliche Vorschrift
schützt den Kapitalanleger ( Versicherte Person ) vor allzu
großen Risiken.
Als
Darlehensnehmer eines Versicherungsdarlehens zahlen Sie vom ersten
Tag an bis zur Ablauf des Darlehens auf den gesamten Darlehensbetrag
Zinsen. Die Tilgung leisten Sie über eine parallel laufende
Lebensversicherung, und zwar einer Kapital-Versicherungen.
Hier
haben Sie generell zwei Möglichkeiten:
die
Gewinnanteile innerhalb dieser Kapitalversicherung sollen die
Laufzeit von ansonsten ca. 30 Jahren verkürzen
oder
die
Gewinnanteile sollen den Versicherungswert erhöhen. Diese
Variante hat den Vorteil, dass Sie mit geringeren Prämien als
bei der Variante a.) auskommen. Denn die Versicherungshöhe ist
geringer.
In
beiden Fällen soll der Versicherungsvertrag das Darlehen „ mit
einem Schlag “ ablösen.
Die
Tilgung des Darlehens erfolgt also erst am Ende der Laufzeit.
Die
Rendite der Lebensversicherung kann nicht von vornherein garantiert
werden, liegt aber von in der Vergangenheit zwischen 4,0% und 7,0%,
je nach wirtschaftlichem Umfeld. Und Leistungsfähigkeit der
einzelnen Gesellschaften.
Üblich
ist eine Festschreibung der Zinsen für 10 Jahre. Manche
Gesellschaften bieten auch 15 Jahre an, eine
Versicherungs-Gesellschaft rühmt sich, eine Festschreibung über
die gesamte Laufzeit anzubieten.
Endet
nach 10 Jahren die Festschreibung, wird ein neuer Zinssatz für
den nächsten Festschreibungs-Zeitraum festgelegt. Der neue
Zinssatz orientiert sich an dem dann gültigen Zins-Niveau des
Kapitalmarktes. Das Risiko besteht darin, dass der neue Zinssatz
höher ist als der bisherige. Insbesondere wenn man wie jetzt
1998 zu einem relativ niedrigen Zinssatz finanziert, kann einen das
Schicksal höherer Zinsen in 10 Jahren treffen. Das Dumme bei der
Versicherungs-Finanzierung: In 10 Jahren sind die Schulden genau so
hoch wie heute, da ja keine laufende Tilgung stattfindet.
Vergleich:
Beim Bankdarlehen oder Bauspardarlehen als Annuitäten - Darlehen
ist das anders. Die Restschulden sind hier wegen der laufenden
Tilgung geringer. Ein höherer Zinssatz trifft zwar auch das
Annuitäten - Darlehen der Bank, aber durch die bereits
geleisteten Tilgungsbeiträge nicht in dem Ausmaß wie bei
der Versicherungs-Finanzierung.
Ein
Vorteil ergibt sich aus der Form des Darlehens: Im Falle des Todes
des Versicherungs- nehmers = Darlehensnehmer sind alle Schuld auf
einmal getilgt; und die Angehörigen sind „auf den Schlag“
frei von Schulden. ( Quelle: Magazin zum Verbraucherschutz )