Die Fallarmmarkise ist eine
einfache Roll-Markisen-Konstruktion und wird oft als Verschattung und
Sichtschutz vor Fenstern angebracht. Die Tücher sind in vielen
Fällen nicht ganz lichtdicht, so dass sie zwar als Blendschutz
dient, aber dennoch Licht in den Raum lässt. Das Tuch befindet
sich auf einer Tuchwelle und wird durch zwei oder mehr Arme, die am
unteren Ende des Ausfallprofils befestigt sind, zum Ausfall gebracht.
Durch Druckfedern in oder an den Armen wird die benötigte
Zugkraft aufgebracht. Je nach Länge und Anbringungshöhe der
Fallarme kann der Schwenkbereich zwischen 90 und 140 Grad liegen. Bei
Schwenkbereichen über 140 bis 180 Grad werden die Ziehkräfte,
die nötig sind, um die gestreckten Arme wieder zu beugen, extrem
hoch. Die Bespannung (das Markisentuch) könnte dadurch Schaden
nehmen, weil die Nähte bei so großen Neigungswinkeln sehr
stark belastet würden. Die Markise kann elektrisch mittels eines
'Rohrmotors' oder manuell über Getriebe und Kurbel bedient
werden.
Fallmarkise / Senkrechtmarkise / Vertikalmarkise
Die
Fallmarkise ähnelt der Fallarmmarkise, nur mit dem Unterschied,
dass das Tuch, geführt von Führungsseilen oder -stangen,
senkrecht nach unten läuft. Das Gewicht des Ausfallprofils, das
am Ende des Tuches sitzt, reicht aus um das Tuch nach unten zu
ziehen.
Markisolette
Die
Markisolette ist eine Kombination aus Senkrecht- und Fallarmmarkise.
Das Tuch fährt aus ihrer oberen Endlage zuerst senkrecht nach
unten und stellt sich dann, wie eine Fallarmmarkise über die
Arme aus. Diese Konstruktion ist oft an öffentlichen Gebäuden,
wie Schulen
oder Krankenhäusern
vorzufinden.
Gelenkarmmarkisen
Bei der Gelenkarmmarkise wird das
Markisentuch von zwei oder mehr Armen von der Tuchwelle' (Stahl)
weggedrückt. Dadurch ist ein beinahe waagerechter Ausfall des
Markisentuchs möglich. Die Grundkonstruktion besteht meist aus
Aluminium.
Die Arme werden mittels Stahl- oder Gasdruckfedern unter
Spannung gesetzt, drücken das Tuch beim Ausfahren nach außen
und halten es straff. Beim Einfahren muss der Federkraft
entgegengewirkt werden. Daher benötigt das Einfahren einen
höheren Kraftaufwand als das Ausfahren. Markisen werden
hauptsächlich als 'Sonnen- und Wärmeschutz, sowohl im
privaten als auch im gewerblichen Bereich, verwendet. Aufgrund ihrer
Konstruktion sind sie nur bis zu einem bestimmten Ausfall, d. h. wie
weit
sie
ausfahren, anwendbar (bis ca. 400 cm). Es gibt Konstruktionen von
Gelenkarmmarkisen, deren Arme bis zu fünf Meter Ausfall haben.
Die Breite einer einzigen Markise geht in der Regel bis maximal 7-8
Meter. Es können aber mehrere Markisen miteinander gekoppelt
werden. Die „Neigung“ der Markise kann je nach Wunsch variiert
werden. Die Markise wird über Konsolen mit dem Mauerwerk
verschraubt. Nicht für den Regenschutz ausgelegte
Gelenkarmmarkisen müssen bei (stärkerem) Regen oder Wind
eingefahren werden, da sie sonst aufgrund der Hebelwirkung' Schaden
nehmen könnten. Wobei der Schaden am ´Schattenspender`
selber noch der am geringsten einzuschätzende ist; vielmehr muss
man bei Schattenflächen von bis zu 30 m² vor allem Angst um
die tragende Konstruktion (Mauerwerk)haben. Werden sie als
Regenschutz verwendet, muss der Neigungswinkel der Markise so
eingestellt werden (mindestens 15°), dass sich aus dem
Regenwasser kein Wassersack bilden kann, der wegen seines Gewichts
und der Hebelwirkung die Markise und vor allem da Mauerwerk
beschädigen kann. Fast alle Markisen können sowohl an einer
Wand, als auch an einer Decke (z.B. Balkon) befestigt werden. Sie
müssen fest mit der Wand/der Decke verbunden werden, da durch
die Hebelwirkung große Kräfte wirken. (Beispiel: Eine
Markise mit einer Breite von 700 cm und einem Ausfall von 400 cm
erreicht bei einer Windstärke von ca. 5 - 6 (nach Beaufort) eine
Hebelkraft von ca. 5000 Nm.) Die Hebelkraft wird über die
Konsolen, die direkt in der Nähe der Armbefestigungen angebracht
sind, auf das dahinter liegende Mauerwerk übertragen.
Man
unterscheidet zwischen 'offenen Gelenkarmmarkisen', bei welchen die
Tuchwelle offen sichtbar ist (teilweise auch mit Dach), und
'geschlossene oder auch Kassetten-Gelenkarmmarkisen', bei denen um
die Tuchwelle und die Gelenkarme ein Schutz (Kasten, Kassette)
angebracht ist, der die Anlage im eingefahrenen Zustand vor
Witterungseinflüssen schützt. Neben diesen beiden
Hauptbauarten gibt es "Zwischenlösungen", wie z. B.
die so genannten 'Hülsenmarkisen' oder 'Tuchkassetten-Markisen',
bei denen lediglich die Tuchwelle durch eine Art 'Aluminium-Hülse'
geschützt ist, während die Gelenkarme frei unter der Hülse
liegen.
Angetrieben
wird die Markise entweder über ein Getriebe,
das mit einer Kurbelstange bewegt wird oder durch einen Rohrmotor,
der in die Welle eingeschoben wird.