Das
Bodengutachten ( oder auch: Baugrunduntersuchung ) ist eines der
wichtigsten Grundlagen für die weiterführende Planung und
Ausführung eines Bauwerks. Die Wahl der Gründung ist
u.a. abhängig von den zu erwartenden Wechselbeziehungen zwischen
Bauwerk und Baugrund. Sichere und auch dauerhaft wirtschaftliche
Lösungen erfordern eine ausreichende Erkundung und Beurteilung
des Untergrundes, um das
Baugrundrisiko
zu minimieren
Für
die Planung von Hoch- und Tiefbauten sind detaillierte Kenntnisse
über die Zusammensetzung des Untergrunds unerlässlich. Die
im Zuge einer Baugrunduntersuchung erhaltenen Werte werden im
Baugrundgutachten (Bodengutachten) zusammengefasst und dokumentiert.
Das Baugrundgutachten enthält somit wichtige Erkenntnisse über
die Grundwasserverhältnisse (Tiefe und Lage des
Grundwasserverlaufs), die Standsicherheit des Untergrundes, die
Belastung mit Schadstoffen und der Zusammensetzung der einzelnen
Bodenschichten.
Für die Festlegung von
Baugrundaufschlüsse, die für ein Baugrundgutachten
(Bodengutachten) erforderlich werden, gibt es keine Standards. Sie
müssen stets den geologischen Gegebenheiten, den
Bauwerksabmessungen und den bautechnischen Fragestellungen gemäß
geplant und ausgeführt werden und verlangen viel Erfahrung.
Allein die DIN 4020 gibt hier Richtwerte. Um Unregelmäßigkeiten
einzugrenzen und Unklarheiten zu beseitigen wird, um das
Baugrundrisiko zu minimieren in manchen, wenigen Fällen eine
größere Anzahl an Aufschlüssen notwendig als
ursprünglich geplant. Wird hier gespart erhält der Bauherr
wohlmöglich am Ende nur eine unvollständige
Baugrunduntersuchung, die ihn der Folge teuer zu stehen kommen kann.
Denn die Kosten für geänderte Bauabläufe oder
Bauausführungen stehen meist in keinem Verhältnis zu den
Kosten weiterer Baugrundaufschlüsse.
Für den Bauherr stellt sich
in der Planungsphase automatisch die Frage nach den Eigenschaften des
Untergrund auf seinem Grundstück: Ist die Tragfähigkeit
ausreichend? Gibt es Kontaminationen, die kostenintensiv entsorgt
werden müssen? Tritt Schichtenwasser auf? Kann ich anfallendes
Regenwasser versickern und mir so hohe Abgaben ersparen? Gibt es
vielleicht sogar die Möglichkeit vorhandene Erdwärme für
die Heizung und den Warmwasserbedarf zu nutzen? Oder ist eine
Grundwasserabsenkung für meine Baugrube notwendig?
(
Quelle u.a. BBR Baugrundbüro Rösch 20070115 )